Bau der Rieseler R.III in 1/4
2010-04-25

Bau der Rieseler R.III in 1/4


Nachdem ich beschlossen habe, endlich mal einen Benziner zu kaufen und zu fliegen, habe ich mir bei eBay einen gebrauchten ZG-20 ersteigert. Nun fehlte nur noch das passende Modell. Ich wollte was bauen, bei dem ich mir das Original im benachbarten Flugzeugmuseum in Laatzen anschauen kann.
Bei der Recherche auf deren Webseite, blieb die R.III als einziges, unbekanntes Modell übrig. Da alle anderen Flugzeuge schon zigfach als Modell nachgebaut wurden, fiel somit die Entscheidung auf die R.III.

Sie ist sozusagen das erste gebaute Leichtflugzeug von 1917 und hat im Original eine Spannweite von knapp 8m, was bei einem Maßstab von 1:4 eine ordentliche Größe erbringt.

Als Vorlage diente ein gezeichntes Bild, das ich im Internet fand (ok, nicht gerade Scale, aber darum geht es mir nicht...):

Die CNC Dateien können für den privaten Genauch hier runtergeladen werden


Der Rumpf ist ein simpler Kastenrumpf. Die Frontpartie wird mit Litioblech verkleidet.


Zunächst stand aber erst einmal der Entwurf im CAD aus. Bislang, würde ich sagen, mein Masterpiece:




Auch wenn noch nicht alles fertig gezeichnet ist, konnte ich mich mit dem Fräsen nicht zurückhalten. Die ersten Rippen aus 3mm Pappel und Balsa entstanden:





Natürlich ging es dann auch recht flott mit dem Aufbau der beiden Tragflächen los:








Die Rippen bekamen dann noch 1.5mm Balsa Aufleimer und sahen nach ein paar Abenden so aus:





Die Randbögen:




Die Querruder, schon mit Taschen für die Schaniere:




Das Mittelteil, welches auf einem Pylon aus Stahrohren montiert wird:




Ein kleiner Exkurs nun beim Radbau (ich kann mich momentan nicht motivieren den Tragflächen-Pylon zu Löten.... außerdem musste ich mal wieder fräsen).
So soll es einmal aussehen:



Zunächst wird aber erst einmal ordentlich Holzstaub mit der Fräse erzeugt:



Das Rad hat einen Durchmesser von 200mm und wird aus Pappelsperrholz aufgebaut. Der "Reifen" ist ein 25mm Mossgummi-Vollprofil (http://www.herbiewheels.de).

Zuerst wird die Innenfelge "gepuzzelt":


Man kann die Auflage für das Moosgummi deutlich sehen:


Anschließend wird die äußere Felge aufgebaut und auf die Innenfelge geklebt. Die Speichen werden später noch mit Oratex bespannt.


Et voila, fertig (dauer 20 Minuten):



Heute geht es weiter mit den Leitwerken. Sie bestehen aus einem Puzzle aus 5mm Frästeilen:


Die zusammen die Form ergeben:


Immer wieder schön anzusehen sind die perfekten Passungen meiner Puzzles:




Diese Konstruktion wird mit einem Roving verstärkt und dann von beiden Seiten mit 1mm Balsa beplankt:


Fertig zum Verschleifen:


Langsam muss ich mir Gedanken machen, wer die Rieseler steuern soll.
Dem da:


will ich das wertvolle Modell auf gar keinem Fall anvertrauen. Ich habe daher erfahrenes Personal aus den USA einfliegen lassen:



Ok, ok... ist nicht gerade Mode von 1917, aber vielleicht kann man das ja noch "pimpen"....

Kleines Update: Habe nun die Rumpfseitenteile gefräst. Sie bestehen aus 4mm Pappel plus einer Außenwand aus 1mm Flugzeugsperrholz. In die Nuten werden später die Spanten verleimt sowie der Sitz montiert.
Der Spant auf dem Foto ist aus 3mm Aluminium gelasert und dient zur Montage des Fahrwerkes.


Anschliessend wird das Gittergerüst des Rumpfes aufgebaut. Die horizontalen und vertikalen "Balken" sind aus 5x5mm Kiefer, die diagonales Balken aus 5x5mm Balsa. Die zweite Hälfte wurden anschließend auf der ersten gebaut. Aufwand ca. 30 Minuten ....






Nachdem die Seitenteile fertig waren und ich die Spanten gefräst habe, wurden die später sichtbaren Innenräume mit Clou Holzbeize gefärbt. Sieht super antik aus. Der 250mm Tank bekommt eine Halterung und wird mit einem Klettgürtel gesichert. Die Servos sitzen auf dem gleichen Brett.







Nebenbei habe ich für meinen Piloten noch einen Sitz entworfen, den ich aus 2 Lagen 0.5mm Sperrholz laminieren werde. Sieht ein wenig wie Flötotto Systemstühle aus, aber mir gefällt es...

Habe ein paar Fotos des Rumpfes.


Zum Größenvergleich Amelie


Die Ecken sind mit Kieferecken verstärkt.



Lange hat es gedauert, bis es weiterging. Das liegt bei mir meistens daran unliebsame Aufgaben vor mir herzuschieben. In diesem Fall das Hartlöten des Pylons für die Tragfläche. Ist zwar nicht scale geworden, sollte aber halten. Die Rohre stammen von Tony Clark.



Nachdem die Rohre lackiert wurden, werden sie fest in den Pylon verschraubt. Dieser wird dann beplankt und mit einem Deckel versehen.




Laaangsam geht es weiter... habe, nachdem der Pylon provisorisch befestigt wurde, einmal den Rohbau zusammengesteckt. Großes Modell! Oder kleiner Garten. Ist betrachtungsweise :-)















Das sagen andere User dazu

Wilfried Blumhagen schrieb am 2023-10-19:
Hallo möchte bitte die CNC-Daten von deinem R.III herunterladen dürfen! (Saskia habe ich von dir) Vielen Dank! Gruß Wilfried Blumhagen
Erich schrieb am 2021-10-18:
Wo bekomme ich die Beschwerungsgewichte für den Tragflächenbau her u. wie heißen diese genau? Danke Erich
Michael Pöllmann schrieb am 2010-11-18:
Kann man einen Bausatz von diesem Modell bekommen ? Gruß Michael
Hans Holub schrieb am 2010-09-09:
Ich habe mit dem Nachbau begonnen. Habe noch keine Lösung für die Radreifen. Wie machst Du das? Gruß Hans
Andreas schrieb am 2010-04-19:
Klasse Modell! Bisher super ausgeführt. Weiter so - ich bin gespannt auf das fertige Modell!
Norbert schrieb am 2010-02-23:
...sind ja wohl die Wucht in Tueten!
Jürgen Be schrieb am 2010-02-22:
selten so ne perfekte Bauausführung und tolle Modellauswahl gesehen. So macht Modellbau Spass. Gruß Jürgen
Mirko schrieb am 2010-01-27:
Das ist Holzmodellbau, wie ich ihn liebe. Ein außergewöhnliches Modell, ganz aus Holz, perfekt gemacht... Da staune ich immer und erfreue mich an den schönen Baubildern. Gruß Mirko

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